Der Aufstieg von Alexander Albon in die Königsklasse verlief nicht ganz ohne Dramen. Nach einigen Kart-Erfolgen und der frühen Aufnahme in den Red-Bull-Juniorkader im Alter von nur 12 Jahren (2008) schien der Sohn eines britischen GT-Piloten und einer thailändischen Mutter bereits eine goldene Zukunft vor sich zu haben.
Doch die Rennkarriere kam nach Platz 38 in der ersten Formel-Renault-Saison 2012 frühzeitig ins Stocken. Einen künftigen F1-Piloten sahen damals wohl nur wenige in dem Youngster. Doch der gebürtige Londoner gab den Traum nicht auf, arbeitete hart und kämpfte sich zwei Jahre später immerhin auf den dritten Platz der Formel Renault nach vorne.
Durchbruch in der Formel 2
Einem ordentlichen siebten Platz in der Formel-3-EM folgte 2016 schließlich das erste Ausrufezeichen mit dem Vize-Titel in der GP3. Nur sein damaliger Teamkollege Charles Leclerc konnte Albon schlagen. Beide stiegen in die Formel 2 auf. Doch im Gegensatz zu Leclerc schaffte es Albon nicht sofort, sein Talent in gute Ergebnisse umzumünzen. Nach Platz 10 in der Rookie-Saison platzte erst im zweiten Jahr der Knoten. Lange kämpfte Albon gegen Russell und Norris auf Augenhöhe um den Titel. Doch im Finale in Abu Dhabi ging dem DAMS-Piloten etwas die Luft aus. Er musste sich am Ende mit Rang 3 zufriedengeben.
Da hatte Red Bull aber schon längst die Entscheidung getroffen, den glücklosen Brendon Hartley bei Toro Rosso zu ersetzen. Neben dem Talent sprachen auch die thailändischen Wurzeln für Albon. Die Anteilseigner des Getränkekonzerns von Dietrich Mateschitz kommen ebenfalls aus dem Urlaubsland in Südostasien. Wie man hinter den Kulissen hörte, sollen sie sich für die Beförderung stark gemacht haben.
Zweite Red-Bull-Chance für Albon
So wurde Albon, der zwischenzeitlich aus dem Junior-Kader geflogen war, wieder in die Red-Bull-Familie aufgenommen. "Ich habe hart gearbeitet und immer wieder versucht, die Verantwortlichen zu beeindrucken. Deshalb will ich Red Bull und Doktor Marko ein großes Dankeschön dafür aussprechen, dass sie mir eine zweite Chance gegeben haben", erklärte Albon.
Will er seine zweite Chance nutzen, muss der Rookie das teaminterne Duell gegen den erfahrenen Daniil Kvyat gewinnn. Beide Piloten waren zwischenzeitlich schon mal bei Red Bull in Ungnade gefallen, was die Ausgangslage zusätzlich würzt. Die Zündschnur von Sportchef Helmut Marko ist im Fall von Misserfolgen bekanntlich nicht besonders lang.