Der Blick auf die deutschen Autohersteller zeigt: Goodwood ist im Gegensatz zum vergangenen Jahr nicht mit vielen Neuheiten am Start: BMW zeigt den 5er, Porsche den Mission X. Stattdessen hat der chinesische Autobauer MG die Veranstaltung für sich entdeckt. Neben dem elektrischen Roadster Cyberster zeigt die Marke mit dem MG4 EV X-Power ein neues Kompakt-Top-Modell und mit dem EX4 Concept eine Studie, die an das legendäre Gruppe-B-Auto Metro 6R4 erinnert.
Heimspiel für Briten
Natürlich haben die Engländer beim Festival of Speed ein Heimspiel. Bentley präsentiert den Speed Six als Continuation Series-Modell, Aston Martin legt den Valour auf und von Caterham kommt ein komplett neuer Elektro-Sportwagen.
McLaren stellt den 750S als Coupé und Cabrio aus und hat auch noch das Kleinserienmodell Solus im Gepäck.
McMurtry ist Rekord-Halter beim Goodwood Hill Climb
Den Ursprung hat das Goodwood Festival of Speed 1936, als der Großvater des derzeitigen Lord of March, der Rennfahrer Frederick Gordon-Lennox, Duke of Richmond, ein privates Bergrennen veranstaltete. Später wurde eine Rennstrecke angelegt, der Circuit of Goodwood, auf dem erstmals 1948 ein Rennen stattfand. Nach mehreren schweren Unfällen wurde die Strecke 1966 stillgelegt.
1993 ließ der geschäftstüchtige Lord of March (Charles Gordon-Lennox, 11th Duke of Richmond, 11th Duke of Lennox, 11th Duke of Aubigny, 6th Duke of Gordon, Deputy Lieutenant) den Motorsport in Goodwood wieder aufleben. Seither hat sich das Goodwood Festival of Speed zum größten Motorsport-Event der Welt entwickelt und ist gleichzeitig zu einer Art Action-Automesse geworden, die tausende Fans anlockt – und dem geschäftstüchtigen Lord March zuverlässig die Kasse füllt.
Die Piste des Goodwood Hill Climb ist mit 1.867 Metern nur etwas länger als eine Seemeile, der Höhenunterschied beträgt nur 92,7 Meter und die härteste Steigung bringt es gerade mal auf 4,9 Prozent: Die Bezeichnung "Bergrennen" muss man hier mit britischem Humor verstehen. Dabei ist das Rennen eine ernsthafte Zeithatz: Rekordhalter ist nicht mehr Romain Dumas auf dem VW I.D. R, 2022 wurde der Rekord von F1-Pilot Max Chilton im Elektroprototypen McMurtry Speirling verbessert. Die Bestzeit liegt nun bei 39,14 Sekunden.