Formel 1 Pilot
Kimi Räikkönen

Kühl, verschlossen – manchmal etwas knurrig – der "Iceman" Kimi Räikkönen passt irgendwie so gar nicht ins bunte Formel-1-Geschäft. Mit seinem Speed hat sich der Weltmeister von 2007 schnell den Respekt in der Szene gesichert.

WM-Punkte

Mit neun Jahren stieg Kimi Räikkönen in den Kartsport ein, zwei Jahre später fuhr er bereits internationale Jugend-Meisterschaften. Als 21-Jähriger hatte der Blondschopf aus Espoo schon zwei Formel Renault-Titel in der Tasche, als er beim Sauber-Team die Gelegenheit zum F1-Einstieg ergriff. Da er 2001 als verhältnismäßig unerfahrener Pilot in die Königsklasse kam, erhielt er die Superlizenz zunächst sogar nur auf Bewährung.

Doch bereits bei seinem Debüt in Melbourne punktete der Finne mit Rang sechs. Als er in der Abschluss-Tabelle auf Platz zehn nur knapp hinter seinem deutschen Teamkollegen Nick Heidfeld landete, war ihm der Respekt im F1-Zirkus sicher.

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Erste echte Erfolge im Silberpfeil

Bereits 2002 wechselte der Frischling zu McLaren-Mercedes – als Nachfolger von keinem Geringeren als Ex-Weltmeister Mika Häkkinen. Beim Debüt in Melbourne glänzte der Finne sofort mit einem Podiumsplatz. Doch die Erfolgswelle flachte ab. Am Ende fand er sich auf Rang sechs wieder – direkt hinter seinem Teamkollegen David Coulthard. In der zweiten Silberpfeil-Saison gab Räikkönen dann richtig Stoff, sicherte sich mit gerade mal zwei Zählern Rückstand auf Michael Schumacher die Vize-Weltmeisterschaft.

Nach einem enttäuschenden Jahr 2004 buhlte der aufgrund seiner kühlen Art "Iceman" genannte Finne erneut um die WM-Krone. Seinen Teamkollegen Juan Pablo Montoya hatte er locker im Griff, gegen Weltmeister Fernando Alonso (Renault) zog er jedoch den Kürzeren. Die Berg- und Talfahrt hielt an: 2006 reichte es ohne Renn-Sieg nur für den fünften Platz.

Mit Ferrari an die Spitze

Räikkönen kehrte McLaren-Mercedes den Rücken, wechselte zur Saison 2007 als Nachfolger von Michael Schumacher zu Ferrari. Seinem Debüt-Sieg in Australien folgte während der Saison ein harter Dreikampf mit Fernando Alonso und Lewis Hamilton (beide McLaren-Mercedes). Zwei Grands Prix vor Schluss lag Räikkönen mit 17 Zählern hinter Hamilton zurück. Aber der Finne gewann beide Rennen, zog tatsächlich noch vorbei und wurde Weltmeister.

Ernüchterung und vorrübergehendes Aus

Die folgenden Saisons: Enttäuschung pur. Neben Teamkollege Felipe Massa spielte Räikkönen bei der Scuderia die zweite Geige. Spekulationen über einen Rücktritt waren aber spätestens mit der Vertrags-Verlängerung bis 2010 hinfällig. Am Ende stand Rang drei zu Buche – immerhin. 2009 ging’s weiter bergab, Räikkönen kam nicht über den sechsten Platz hinaus. Folglich kündigte Ferrari Räikkönen vorzeitig, verpflichtete stattdessen Alonso. Auf der Suche nach einem neuen Cockpit für die Saison 2010 wurde Räikkönen zwar fündig. Allerdings nicht in der Formel 1, sondern in der Rallye-WM bei Citroën.

Formel-1-Comeback mit Lotus

Nachdem Räikkönen die Rallye-WM sowohl 2010 als auch 2012 – übrigens alles andere als unfallfrei – als Zehnter beendet hatte, kehrte er in die Formel 1 zurück. Er pilotierte fortan einen Boliden des ehemaligen Renault-Werksteams, das mittlerweile Lotus F1 hieß.

Wer nach der Abstinenz des Finnen an dessen Speed zweifelte, den belehrte der Iceman eines Besseren. Starke Leistungen katapultierten ihn siebenmal aufs Treppchen. Einmal stand er dabei sogar ganz oben und am Ende auf Platz drei in der Gesamtwertung. Für das neu formierte Lotus-Team war es der erste Erfolg, für Räikkönens Kritiker indes der Dolchstoß.

Auch die Saison 2013 begann vielversprechend. In Australien überraschte der Routinier mit einem Sieg, es sollte aber sein einziger bleiben. Dennoch fuhr er sechsmal als Zweiter ins Ziel. Saison-Ergebnis: Platz fünf.

Inzwischen hatten neben den guten Leistungen auch Räikkönens Querelen mit seinem Team Schlagzeilen gemacht. Lotus hatte Gehaltszahlungen verzögert, worauf er sich öffentlich beschwerte. In Singapur kam zudem eine alte Rückenverletzung wieder auf. Für die Operation an der Wirbelsäule ließ er die letzten beiden Rennen sausen.

Rückkehr zu Ferrari und Sauber

Zu diesem Zeitpunkt stand sein Wechsel zur Saison 2014 zurück zu Ferrari längst fest. Nur zu gerne hätte Räikkönen seinem alten und neuen Arbeitgeber bewiesen, dass die damalige Kündigung eine Fehlentscheidung gewesen war. Doch gegen Alonso sah der Routinier teamintern kein Land, in der Gesamtwertung gab es nur Rang 14. Da Ferrari aber sowieso keine Titel-Chance hatte, fiel das Formtief nicht ins Gewicht.

Das änderte sich im Laufe der Jahre 2015 bis 2018, als der neue Teamkollege Sebastian Vettel hieß. Mit dem immer stärker werdenden Auto kämpfte der Heppenheimer am Ende regelmäßig um die WM-Krone. Und Räikkönen? Der blieb lange sieglos. Trotzdem verlängerte die Scuderia seinen Vertrag jährlich.

Erst bei seinem viertletzten Rennen im roten Overall platzte 2018 beim US-Grand-Prix in Austin der Knoten, und Räikkönen stand noch einmal ganz oben auf dem Podium. In der Endabrechnung reichte es für Rang drei – die beste Platzierung seit 2012. Dennoch: Für den Finnen war bei Ferrari Schluss.

Back to the roots

Trotz des fortgeschrittenen Alters von 39 Jahren fand Räikkönen in der F1 einen neuen Arbeitgeber. Oder besser gesagt einen alten, denn mit der Rückkehr zum Sauber-Team, das aufgrund eines Sponsorings ab 2019 als Alfa Romeo Racing an den Start geht, schloss sich nach 19 Jahren der Kreis. Nachdem er seinen Zweijahresvertrag erfüllt hatte, dabei jeweils auf Platz zwölf und 16 gelandet war, sicherte Alfa Romeo dem Iceman auch für 2021 ein Stammcockpit zu.

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