Audi RS3 (8Y) mit Nordschleifen-Abstimmung
290 km/h - schneller ist kein Serien-Kompakter

Audi stellt mit dem RS3 das Topmodell der aktuellen A3-Baureihe vor. Der Fünfzylinder spricht besser an und Torque Split verteilt seine Kräfte optimal.

Audi RS 3 Sportback
Foto: Audi

Inzwischen ist klar, dass der Audi A3 keinen Verbrenner-Nachfolger mehr bekommt. Aber mit dem jetzt vorgestellten RS3 zeigt der Hersteller aus Ingolstadt noch einmal, wie viel Sportlichkeit sich aus fünf Brennkammern pressen lässt – das Topmodell der Baureihe ist deutlich dynamischer als alle seine Vorgänger.

Das konnte bisher noch kein RS3

Die neueste Generation des A3 mit der internen Modellbezeichnung 8Y verkauft Audi in Deutschland seit Juli 2020. Im August folgte die Vorstellung des 310 PS starken S3 – und jetzt ist das Topmodell RS3 dran, das antriebstechnisch mit dem S3 kaum vergleichbar ist. Während im S3 ein Vierzylindermotor arbeitet, rackert im RS3 wieder der längst Kult gewordene Fünfzylinder. Außerdem bietet der S3 zwar auch einen Allradantrieb, aber sein Haldex-System der sechsten Generation ist nicht in der Lage, die Momente aktiv an der Hinterachse zu verteilen – das im RS3 serienmäßig eingebaute Torque-Split-System kann das.

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Audi RS 3 Sportback
Audi
Die Spurbreite der Vorderachse wächst beim neuen Audi RS3 im Vergleich zum Vorgänger um 33 Millimeter.

Deutliche Sportmodell-Optik

Der neue RS3 unterscheidet sich optisch deutlicher von seinen Modell-Geschwistern S3 und A3 als seine Vorgänger – glaubt man den Audi-Verantwortlichen, dann haben sich die RS3-Kunden genau so eine stärkere Abgrenzung gewünscht. Der Kompaktsportler steht breit auf der Straße und die großen Waben seines entweder schwarz glänzenden oder mattschwarzen Frontgrills wirken sportlich-aggressiv. LED-Licht an Front und Heck ist Serie, Matrix-LED-Scheinwerfer zur Ausblendung des Gegenverkehrs kosten Aufpreis. Das jeweils drei mal fünf LED-Elemente große Pixelfeld des Matrix-Tagfahrlichts grüßt und verabschiedet beim Öffnen und Schließen des Autos mit einer optischen Spielerei: Der linke Scheinwerfer zeigt eine Zielflagge, der rechte den RS3-Schriftzug, indem nacheinander "R", "S" und "3" aufblenden. Während der Fahrt zeigen beide Scheinwerfer die Zielflagge.

Audi RS 3 Sportback
Audi
Beim Öffnen und Schließen des Autos erscheint der Schriftzug "RS3" gefolgt von einem Zielflaggen-Symbol in den Tagfahrlichtern der aufpreispflichtigen Matrix-LED-Scheinwerfer.

Erstmals schwarzes Dach für Limousine

An den Seiten fallen die Luftauslässe der vorderen Radhäuser auf. Aus dem Heck schauen zwei große ovale schwarze Endrohre. Serienmäßig drehen sich unter dem RS3 19-Zoll-Gussräder im 10-Y-Speichendesign, optional gibt es RS-Felgen in 5-Y-Speichen-Ausführung. Als RS-spezifische Lackierungen sind ein Grün- und ein Grauton im Programm, die Limousine kann erstmals ein Dach in der Kontrastfarbe Schwarze bekommen. Optional gibt es Spiegelkappen, die Heckspoiler von Sportback und Limousine und Einleger für die Seitenschweller aus Kohlefaser.

Audi RS 3 Limousine
Audi
Für die RS3 Limousine gibt es erstmals ein Dach in der Kontrastfarbe schwarz.

Erstmals mit Head-up-Display

Der Instrumenten-Bildschirm des RS3 misst in seiner Diagonale 12,3 Zoll (zirka 31 Zentimeter). Die Anzeige stellt die Drehzahl als Balkendiagramm und die aktuell abgerufene Leistung sowie das gerade anliegende Drehmoment in Prozentangaben dar. Außerdem zeigt der Bildschirm Daten zu G-Kräften, Rundenzeiten, und Beschleunigungswerten für die Spurts von null auf 100 und auf 200 km/h sowie für die Viertel- und die Achtelmeile. Die RS-spezifische Schaltblitz-Anzeige ändert sich von grün über gelb bis hin zu rot blinkend. Wer eine RS-Runway-Ansicht haben möchte, muss diese Software extra bezahlen. Bei dieser Option erscheint die Höchstdrehzahl groß im Vordergrund und die niedrigste Drehzahl klein im Hintergrund. Das Infotainment-Display in der Mittelkonsole hat eine Diagonale von 10,1 Zoll (fast 26 Zentimeter). Dort kann der Fahrer die Temperaturen des Kühlmittels, des Motor- und Getriebeöls und die Reifendrücke ablesen. Erstmals gibt es den RS3 auch mit einem komfortablen Head-up-Display, das fahrrelevante Informationen, inklusive der Schaltblitze, im Sichtbereich des Fahrers auf die Frontscheibe projiziert.

Audi RS 3 Sportback
Audi
Die Instrumententafel ist mit Karbon verkleidet.

Erstmals RS-Knopf im Lenkrad

Die Instrumententafel verkleidet Audi beim RS3 mit Karbon. Die Sportsitze bekommen eine RS-Prägung und gegen Aufpreis sind sie mit wabengestepptem Nappaleder bezogen. Ebenfalls Aufpreis kosten Designpakete in Rot oder Grün. Die Pakete beinhalten einen farbigen Mittelsteg in den Luftausströmern, Fußmatten mit Kontrastnähten, Sicherheitsgurte mit farbigen Rändern und ebenso farbige Sitzschultern. Das Lenkrad ist unten abgeflacht, im Rahmen des Designpakets trägt es eine farbige 12-Uhr-Markierung. Wer will, bekommt ein rundes Lenkrad mit kapazitiver Grifferkennung für teilautonome Lenkfunktionen. Bei beiden Lenkrädern sitzt in der rechten Speiche ein RS-Knopf, mit dem der Fahrer die Fahrmodi wählt.

Audi RS 3 Sportback
Audi
Der RS-Knopf auf der rechten Lenkrad-Speiche ist neu - mit ihm kann der Fahrer das Fahrmodi-Menü aufrufen.

Liegt tiefer, ist breiter und hat mehr negativen Sturz

Das Fahrwerk des RS3 haben die Ingenieure natürlich betont straff ausgelegt. Die Karosserie liegt zehn Millimeter tiefer als beim S3 und 25 Millimeter tiefer als beim A3. Außerdem ist die Spur der Vorderachse gegenüber dem Vorgänger um 33 Millimeter breiter, an der Hinterachse des Sportback kommen zehn Millimeter hinzu. Vorn übernimmt eine McPherson-Federbeinachse mit RS3-spezifischem Schwenklager, versteiften unteren Querlenkern, Hilfsrahmen und Stabilisator die Radführung. Hinten ist dafür eine Vierlenker-Konstruktion mit separater Feder-Dämpfer-Anordnung, Hilfsrahmen und einem an den neuen Torque Splitter angepassten Rohrstabilisator zuständig. Versteifte Radträger sollen die Querdynamik und die Reaktion auf Lenkbefehle erhöhen. Für einen besseren Grip in Kurven gibt es im Vergleich zum A3 an der Vorderachse einen um 1 Grad und an der Hinterachse um 0,5 Grad erhöhten negativen Sturz. Negativer Sturz bedeutet, dass der obere Teil des Rads nach innen, also Richtung Fahrzeug geneigt ist.

Audi RS 3 Limousine
Audi
Die Stufenheck-Variante (Bild) des RS3 kostet mit 62.000 Euro in der Basis 2.000 Euro mehr als der Sportback.

RS spezifische Progressivlenkung

Die Progressivlenkung ist speziell auf den RS abgestimmt. Ihre Übersetzung nimmt bei zunehmendem Lenkeinschlag ab, außerdem variiert die Servounterstützung geschwindigkeitsabhängig. Über das Einstellungsmenü kann der Fahrer zwischen den Lenkungskennlinien komfortabel, ausgewogen und sportlich wählen.

Audi RS 3 Sportback
Audi
Die neue 12-Uhr-Markierung des Lenkrads gibt es im Rahmen des aufpreispflichtigen Designpakets.

Getrennte Beschleunigung hinten

Die interessanteste Neuerung wartet am hinteren Ende der Kardanwelle: Während die anderen Allradvarianten des A3 mit der sechsten Generation des aus Hinterachsdifferenzial und Lamellenkupplungspaket bestehenden Haldex-Systems ausgerüstet sind, bekommt das Topmodell als Baureihen-Alleinstellungsmerkmal ein Torque-Split-System für die Hinterachse. Je nach Einstellung und Bedarf verteilt das System über zwei Lamellen-Kupplungen aktiv die Antriebsmomente zwischen rechtem und linkem Hinterrad – zwischen null und 100 Prozent. Die Technik ist also in der Lage, das kurvenäußere oder kurveninnere Hinterrad separat zu beschleunigen.

Audi RS 3 Limousine
Tobias Sagmeister
Der neue Torque Splitter verbessert die Agilität, indem er gezielt die Beschleunigung des jeweils kurvenäußeren Hinterrads ermöglicht.

Dynamik erhöhen statt rausnehmen

Klar, Bremsen kostet, Beschleunigen bringt Dynamik. Das neue Toque Split erreicht Drehmoment-Unterschiede zwischen den Hinterrädern also nicht durch Abbremsen eines der beiden, sondern durch einseitig stärkeres Beschleunigen und verspricht so eine erhebliche Steigerung der fahrdynamischen Qualitäten des RS3 gegenüber seinem Vorgänger und gegenüber allen anderen aktuellen A3-Modellen. Die genaue Funktionsweise des Torque-Split-Systems erklären wir hier.

Sieben Fahrprogramme

Für eine schnelle Vernetzung der Fahrwerkssysteme bekommt der RS3 einen modularen Fahrdynamik-Regler. Über diesen sind auch die beiden für das rechte und linke Hinterrad zuständigen Steuergeräte miteinander verbunden. Außerdem synchronisiert er zugunsten eines präzisen Einlenk- und Fahrverhaltens die adaptiven Dämpfer und die radselektive Momentenverteilung. Die Art der Synchronisation wählt der Fahrer mit der bei Audi Drive Select genannten Fahrprogrammauswahl vor. Der neue RS3 bietet sieben Modi: Comfort, Auto, Dynamic, Efficiency sowie RS Individual, RS Performance und RS Torque Rear. Bei RS Individual kann der Fahrer für jede fahrdynamische Komponente eigene Einstellungen festlegen. Bei RS Performance und Torque Rear spürt der Fahrer ein direkteres Ansprechen der Lenkung, ein dynamischeres Handling, verkürzte Schaltvorgänge – und er hört einen sportlicheren Motorsound.

Der Torque Splitter des neuen Audi RS 3
Tobias Sagmeister
Neue Baugruppe am hinteren Ende der Kardanwelle: Der neue RS3 ist serienmäßig mit einem Torque Splitter ausgerüstet.

Fünf Torque-Splitter-Kennlinien

Die Reaktion des Torque Splitters sind in fünf Kennlinien zusammengefasst: Comfort/Efficiency, Auto, Dynamic, RS Performance und RS Torque Rear. Bei Comfort/Efficiency gehen die Kräfte zwar an alle vier Räder, aber die Vorderachse hat bei der Kraftversorgung Priorität. Zudem öffnen sich bei Geradeausfahrt im Efficiency-Modus ab zirka 100 km/h die beiden Lamellen-Kupplungen des Torque Splitters, was Energie spart. Das Fahrprogramm "Auto" sorgt für eine ausgewogene Momentenverteilung und somit für möglichst wenig Über- oder Untersteuern. Im Dynamic-Modus geht so viel wie möglich Kraft an die Hinterachse – wie auch bei den Modellen ohne Torque Split sind das maximal 50 Prozent. Wer kräftiges Übersteuern in Form eines Drifts wünscht, wählt den Torque-Rear-Modus. Hier wandern die maximal 1.750 Newtonmeter Raddrehmoment komplett an das kurvenäußere Hinterrad. Innerhalb von 180 Millisekunden schließen sich die hinteren Lamellen-Kupplungen soweit, dass sie bereits 90 Prozent des Drehmoments übertragen. Dieser Fun-Modus ist etwas für nicht öffentliche abgesperrte Straßen.

Audi RS 3 Sportback
Audi
LED-Licht gehört vorn und hinten zum Serienumfang.

Der RS-Performance-Modus ist dann für den ernsthaften Rennstreckeneinsatz gedacht. Auch hier unterbindet der Torque Splitter möglichst Über- oder Untersteuern – er ist auf eine optimale Längsdynamik ausgelegt. Außerdem sind die RS-Performance-Einstellungen auf den Einsatz der für den RS3 erstmals ab Werk verfügbaren Pirelli-Semi-Slicks des Modells P Zero Trofeo R abgestimmt. Die Performance-Reifen mit Audi-Kennung und die längsdynamische Torque-Split-Auslegung sollen ein schnelleres Herausbeschleunigen aus Kurven und somit bessere Rundenzeiten ermöglichen.

Audi RS 3 Sportback, Audi RS 3 Limousine
Audi
Audi bietet den RS3 als Sportback (links) und Limousine an.

Kräftigere Bremsen und optionale Keramik-Bremsen

Auch die Bremsanlage haben die Ingenieure für den RS3 verstärkt. Serienmäßig sorgen Sechskolben-Stahlbremsen für Verzögerung, deren Scheiben vorne die Dimension 375 mal 36 und hinten 310 mal 22 Millimeter haben. Dank neuer Luftleitelemente soll die Abkühlzeit der Stahlbremsen gegenüber dem Vorgänger um 20 Prozent sinken. Außerdem soll der Verschleiß der kupferfreien und um 15 Prozent vergrößerten Bremsbeläge um 15 Prozent runtergehen. Die Bremssättel sind entweder schwarz oder rot lackiert. Optional gibt es eine Keramik-Bremsanlage, deren vordere Scheiben einen Durchmesser von 380 und eine Dicke von 38 Millimeter haben – sie wiegt zehn Kilogramm weniger als die Stahl-Bremsanlage. Außerdem ist bei Ausrüstung mit den Keramik-Bremsen die Pedalkennlinie des Bremskraftverstärkers extra angepasst. Hier sind die Sättel blau, rot oder grau.

Das neu abgestimmte ESP des RS3 arbeitet jetzt insgesamt schneller und es ist auf die Arbeit des Torque Splitters, das Fahrwerk, der Reifen und die RS-Fahrmodi abgestimmt. Der Fahrer kann das ESP in einen Sportmodus versetzen (auch im Efficiency-Modus), im Fahrprogramm RS Performance ist der sportliche ESP-Modus bereits vorgewählt. Ein drei Sekunden langer Druck auf die ESP-Taste schaltet das Stabilitätsprogramm komplett aus. Diese radikale Einstellung ermöglicht besonders sportliches Fahren und ist wieder was für abgesperrte Strecken.

Audi RS 3 Sportback
Audi
RS3-Logo im Frontgrill.

RS-Performance-Modus mit Nordschleifen-Fokus

Teil des serienmäßigen RS-Fahrwerks sind modellspezifische Dämpfer mit einem eigenen RS-Ventilsystem. Je nach Zug- und Druckstufenkennlinie sollen die neuen Ventile für ein sensitiveres und schnelleres Ansprechverhalten der Stoßdämpfer sorgen. Eine adaptive Dämpferregelung kostet Aufpreis. Die Technik stellt permanent jeden Dämpfer auf die entsprechende Untergrundsituation ein und folgt dabei den Kennlinien komfortabel, ausgewogen und sportlich. Im Fahrmodus RS Performance gewähren die Dämpfer ein wenig Restkomfort, der Vertikalanregungen minimiert und gleichzeitig eine optimale Abstützung bei Querbeschleunigungen bietet. Diese Abstimmung ist bei Rennstrecken mit unebener Fahrbahn von Vorteil – also unter anderem auf der Nordschleife des Nürburgrings.

Audi RS 3 Limousine
Audi
Passend zur Außenfarbe ist diese RS3 Limousine mit dem optionalen Designpaket Grün ausgestattet.

Früher ansprechender Fünfzylinder

Das Interessanteste, was im RS3 Bestand hat, ist der 2,5-Liter-TFSI-Motor, der im RS 3 seit 2011 begeistert. Das Fünfzylinder-Aggregat setzt der VW-Konzern aktuell auch beim Audi TT RS (400 PS/480 Nm), beim Audi RS Q3 (ebenfalls 400 PS und 480 Nm) und beim auf 7.000 Exemplare limitierten Cupra Formentor VZ5 (390 PS/480 Nm, maximal 250 km/h) ein. Wie beim Vorgänger leistet es im neuen RS3 400 PS – das ist für einen Kompaktwagen viel, aber mancher Fan hatte mehr erwartet. Gerüchteweise legt Audi später eine Modellvariante mit noch mehr Power auf. Aber schon die 400-PS-Version ermöglicht gegenüber dem Vorgänger ein Dynamikplus, da die Maximalleistung zwischen 5.600 und 7.000/min anliegt und somit etwas früher und länger als beim Vorgänger der 8VA-Baureihe (5.850 bis 7.000/min).

Audi RS 3 Limousine
Audi
Gegen Aufpreis ist der RS3 jetzt bis zu 290 km/h schnell - kein anderer Serien-Kompaktwagen erreicht diese Höchstgeschwindigkeit.

290 km/h: Schnellster Serien-Kompaktwagen

Außerdem generiert der Fünfzylinder mit 500 Newtonmeter ein um 20 Newtonmeter höheres Drehmoment als beim Vorgänger. Allerdings liegt das Drehmoment-Maximum zwischen 2.250 und 5.600/min an und somit später und kürzer als zuvor (1.950 bis 5.850/min) – laut den Audi-Ingenieuren hat dies aber keinen negativen Einfluss auf die Leistungs-Entfaltung. Ein neues Motorsteuergerät soll für eine schnellere Vernetzung aller Antriebskomponenten sorgen – insgesamt führt das Maßnahmenpaket zu einem flinkeren Ansprechen des Verbrenners und somit zu einer Verkürzung der Sprintzeit auf 100 km/h um ordentliche 0,3 auf 3,8 Sekunden. Bei 250 km/h und gegen Aufpreis bei 280 km/h greift die elektronische Abregelung ein. Aber es geht noch mehr: Im Rahmen des optionalen RS-Dynamikpakets (enthält die Keramikbremsen und das RS Sportfahrwerk plus mit adaptiven Dämpfern) greift die Abregelung erst bei 290 km/h – aktuell gibt es ab Werk keinen schnelleren Serien-Kompaktwagen.

Die Abgasanlage des RS3 verfügt erstmals über eine Klappensteuerung, die auch Zwischenstellungen ermöglicht und somit den Klang noch breiter fächern soll. Die einzelnen Fahrmodi sind an verschiedene Klappenstellungen gekoppelt. Noch heftigeren Sound gibt es mit der aufpreispflichtigen RS-Sportabgasanlage.

Für die Kraftverteilung ist nach wie vor ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zuständig, das die Ingenieure für den RS3 wegen des erhöhten Drehmoments mit einem stabileren Winkeltrieb versehen haben.

Auf den Markt kommt der neue Audi RS3 als Sportback und Limousine im Herbst 2021, die Preise beginnen bei 60.000 Euro für den Sportback und 62.000 Euro für die Limousine

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Fazit

Beim neuen RS3 feiert Audi nochmal das Verbrenner-Zeitalter: Das Topmodell der A3-Baureihe könnte das letzte sein, nach aktuellem Stand entwickelt bekommt Audis Kompaktklasse-Baureihe keinen Nachfolger mit Verbrennungsmotor mehr. Und so ist der RS3 auf Wunsch mit 290 km/h schneller als jeder andere Serien-Kompakte.

In Sachen Fahrwerk lässt der RS 3 seine A3- und S3-Modellgeschwister weit hinter sich: Beim neuen Torque Splitter gelangen zwar weiterhin maximal 50 Prozent der Kräfte nach hinten, aber zwei Lamellen-Kupplungen an der Hinterachse verteilen die Momente aktiv zwischen rechts und links. Die bedarfsgerechte Beschleunigung des kurvenäußeren Hinterrades bei heftiger Rennstrecken-Kurvenhatz oder des kurveninneren Hinterrades beim Stabilisieren des Fahrzeugs verspricht für den RS3 ein ganz neues Dynamik- und Agilitätslevel.

Interessant ist die Aufpreispolitik, die Audi beim RS3 verfolgt: Andersfarbige Nähte und eine andere softwarebasierte Instrumenten-Anzeige kosten Audi in der Herstellung keinen Cent mehr – der Kunde muss dafür aber ordentliche Extrakosten berappen. Aber wer sich einen 60.000-Euro-Kompaktwagen leistet, wird das verschmerzen können.

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AUTO MOTOR UND SPORT 08 / 2024
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Erscheinungsdatum 27.03.2024

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