Jeep Renegade 4xe PHEV (2020)
So kommt der kleine Elektro-Jeep

Anfang 2020 startet der erste Jeep mit Plug-n-Hybrid-Antrieb. Inzwischen gibt es zahlreiche Details zum ersten Stromer der Marke.

Jeep Renegade PHEV Plug-in Hybrid
Foto: FCA

Ausgerechnet ein Jeep läutet bei Fiat-Chrysler das Elektro-Zeitalter ein. Der Renegade PHEV wird das erste Auto des FCA-Konzerns mit Stecker. Das ist allerdings erst der Anfang, denn alleine im kommenden Jahr sollen bereits vier weitere E-Modelle erscheinen. Neben dem Duo Jeep Renegade und dem auf derselben Plattform künftig auch im italienischen Renegade-Werk Melfi gebauten Compass wird der rein elektrisch angetriebene Fiat 500 E auf dem Autosalon in Genf den Startschuss für die Voll-Elektro-Kampagne geben. Neben weiteren Konzernmodellen, unter anderem von Alfa-Romeo, ist im kommenden Jahr auch noch ein elektrisch angetriebener Fiat Ducato zu erwarten.

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Jeep Renegade und Compass PHEV beginnen das E-Zeitalter

Der Jeep Renegade PHEV darf als Brückenschlag zwischen beiden Welten angesehen werden. Bei der Konzeption setzten die Entwickler auf ein recht aufwändiges Gesamtpaket, das nicht von allen PHEV-Anbietern erreicht wird. Wichtigstes Detail daran ist die getrennte Aufteilung von E-Antrieb und Verbrenner. Zum Einsatz kommt der bekannte 1,3-Liter T-GDI-Benziner in zwei Leistungsstufen, wie er bereits jetzt beim Renegade angeboten wird. Er übernimmt den Vorderradantrieb. Kombiniert wird der Verbrenner mit einer Elektromaschine an der Hinterachse, womit der Renegade PHEV generell über Allradantrieb verfügt. Die Leistungsdaten der Elektromaschine hat FCA bislang noch nicht genannt, beziffert die Systemleistung jedoch je nach Basismotor mit 190 bis 240 PS.

Jeep Renegade PHEV Plug-in Hybrid
FCA
Ausgerechnet zwei Jeep werden die ersten aufladbaren Autos des FCA-Konzerns

Ausreichend flott wird der Jeep Renegade PHEV und sein ebenfalls 2020 erwarteter Kumpel Jeep Compass PHEV mit dem identischen Antriebslayout also auf jeden Fall. Zusätzlich ermöglicht der elektrische Hinterachsantrieb auch eine Verbesserung der Geländefähigkeit von Renegade/Compass, die ja im Vergleich zu größeren Jeep-Modellen auf eine separate Geländeuntersetzung verzichten müssen. So wird besonders die langsame Fahrt im Gelände durch das ab der ersten Umdrehung verfügbare volle E-Drehmoment maßgeblich unterstützt.

Auch in den Betriebsmodi erlaubt Jeep dem PHEV-Besitzer mehr Auswahl als anderswo. Neben dem Standard-Hybridmodus lässt sich separat der reine Elektrobetrieb einstellen und zusätzlich auch per Knopfdruck Energie für bevorstehende Innenstadtfahrten ansparen. Als weitere Option kann gezielt während der Fahrt die Traktionsbatterie durch den Verbrenner nachgeladen werden. Das ist zwar vom Energieaufwand weniger effizient als das Laden an der Steckdose, kann künftig aber für das Befahren von Verbrenner-Verbotszonen recht hilfreich sein.

Jeep Renegade PHEV Plug-in Hybrid
FCA
Verschiedene Betriebsmodi lassen sich im Renegade PHEV per Knopfdruck anwählen

Weil der Renegade auch als Plugin-Hybrid ein „echter Jeep“ bleiben soll, wurde das Thema Off Road bei der Entwicklung hochgehängt. So wird es ihn auch in der für den Geländeeinsatz optimierten Trailhawk-Version geben. Bei dieser liegt die Wattiefe bei 60 Zentimeter. Alle außenliegenden Teile der elektrischen Antriebstechnik sind mit Metallplatten gegen den Bodenkontakt geschützt. Über den Fahrmodusschalter kann außerdem, das ist ebenfalls eine Besonderheit des Jeep Renegade Plugin-Hybrid, der Allradantrieb aktiv gesteuert werden. Während vergleichbare Antriebslayouts anderer Hersteller nur abhängig von der Fahrsituation automatisch beide Motoren aktivieren, kann der Renegade-Pilot das künftig aktiv beeinflussen, wenn eine längere Offroad-Strecke ansteht.

Jeep Renegade Plugin-Hybrid kann auch Gelände

Der Platzbedarf des zusätzlichen Elektroantriebs konnte beim Jeep Renegade PHEV gut an die vorhandenen Gegebenheiten angepasst werden. Der Benzintank wurde um 12 auf 39 Liter verkleinert, um der am Unterboden befestigten Traktionsbatterie mehr Platz einzuräumen, der Rest der Batterie schmiegt sich in den nicht mehr benötigten Kardantunnel zur Hinterachse. Lediglich die Leistungselektronik bekommt auf der Beifahrerseite im Laderaum eine kleine Nische eingerichtet.

Durch die Plugin-Technik mitsamt der gewichtigen Tranktionsbatterie wird der Jeep Renegade PHEV nur moderat schwerer. Rund 100 Kilo mehr als beim Diesel-Renegade sollen es sein, das würde auf rund 1,7 Tonnen hinauslaufen. Weitergehende technische Daten will Jeep erst 2020 nennen, in der ersten Jahreshälfte sollen Renegade und Compass PHEV bei uns debütieren. An Bord ist dann eventuell auch eine weitere Besonderheit, über die gerade nachgedacht wird: Mit einer speziellen Lichtsignatur soll der Plugin-Hybrid auch von außen singnalisieren, wenn er im reinen Elektrobetrieb unterwegs ist. Eine wichtige Info gab es nun außerdem: Im Gegensatz zu vielen anderen BEV und PHEV wird der Jeep Renegade Plugin-Hybrid auch für den Anhängerbetrieb freigegeben. Wie hoch die genehmigte Anhängelast ausfällt, wird allerdings ebenfalls erst später verraten.

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Fazit

Mit dem kompakten Renegade startet die Traditionsmarke Jeep in das Elektrozeitalter. Der Plug-in-Hybrid verfügt über einige Besonderheiten bei der Allradsteuerung. Mit über 50 Kilometer rein elektrischer Reichweite und der Freigabe für den Anhängerbetrieb könnte er auch eingefleischte Verbrenner-Fans vom Umstieg überzeugen.

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