Suzuki Across Plug-in-Hybrid SUV
Der Toyota RAV4-Zwilling kostet ab 56.810 Euro

Die Kooperation von Toyota und Suzuki trägt erste Früchte. Suzuki wird den RAV4 Plug-in-Hybrid unter eigenem Markenlabel verkaufen – auch in Deutschland. Der Grundpreis liegt bei 56.810 Euro.

Suzuki Across Plug-in-Hybrid SUV
Foto: Suzuki

Im Sommer 2019 hatten Suzuki und Toyota eine neue Partnerschaft verkündet, die unter anderem einen gegenseitigen Aktienkauf im Wert von insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro ausmachte. Ziel ist es, die Suzuki-Expertise beim Bau kleiner, preiswerter Fahrzeuge mit Toyota zu teilen, während Toyota das Know-How bei der Elektrifizierung von Pkw beisteuert. Außerdem soll das Entwicklungsthema Autonomes Fahren gemeinsam und damit kostengünstiger angegangen werden.

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Das erste Modell, das nun aus dieser Kooperation nach Europa kommt, ist der Toyota RAV4 mit Suzuki-Label, später soll auch eine Suzuki-Version des Pkw Corolla folgen. Doch der Suzuki-RAV4 ist wichtiger für die Marke. Unter dem Namen Across (so hieß früher übrigens ein kleines Sportmotorrad der Marke) bringt Suzuki gleich das Flaggschiff der Modellreihe mit dem Plug-in-Hybrid-Antrieb.

Suzuki Across und Toyota RAV4 sind Zwillinge

Diesen PHEV-SUV hatte Toyota Ende 2019 in den USA erstmals gezeigt, für den Deutschland-Start war ursprünglich der Spätsommer 2020 angedacht. Corona-bedingt kann sich dieses Datum allerdings noch verzögern. Daher sind die technischen Daten des neuen Suzuki Across prinzipiell identisch mit denen des Toyota RAV4 PHEV, den wir in diesem Beitrag bereits vorgestellt haben.

10/2019, Toyota RAV4 Plugin-Hybrid
Toyota
Zum Vergleich: Die Front des Toyota RAV4 PHEV

Allerdings erzählt Suzuki nun auch erstmals etwas mehr zu den Elektromaschinen in dem Fahrzeug, diese Daten hatte Toyota zuletzt noch nicht bekannt gegeben. Demnach wird der 2,5-Liter Benzinmotor, ein Vierzylinder-Sauger mit 182 PS Maximalleistung, von zwei E-Motoren unterstützt. An der Vorderachse arbeitet ein 134-kW-Motor mit 270 Nm Drehmoment, hinten eine 40 kW/121 Nm-Maschine. Entsprechend hat der Suzuki Across Allradantrieb, wenn auch ohne mechanische Verbindung wie bei einem klassischen Allrad-SUV.

Der 4,63 Meter lange, 1,85 Meter breite und 1,69 Meter hohe Suzuki Across ist entsprechend auch mit der E-CVT-Automatik ausgestattet. Suzuki gibt die elektrische Reichweite mit 75 Kilometer an, allerdings ohne Info zum verwendeten Prüfzyklus. Die Lithium-Ionen-Batterie verfügt über eine Gesamtkapazität von 18,1 kWh. Suzuki nennt wiederum keine Systemleistung, das hatte dagegen Toyota beim baugleichen RAV4 PHEV bereits getan: Maximal 306 PS (noch nicht nach deutscher Prüfnorm ermittelt) sollen beim optimalen Zusammenspiel zwischen E-Maschinen und Verbrenner zur Verfügung stehen, was für eine echt amtliche Nullhundert-Zeit sorgt: 6,0 Sekunden.

Suzuki Across Plug-in-Hybrid SUV
Suzuki
Bis auf das Markenemblem auf dem Pralltopf ist das Interieur identisch zum RAV4

Der einzige optische Unterschied zwischen dem neuen Suzuki Across und dem kommenden Toyota RAV4 PHEV besteht in der Gestaltung der Frontmaske. Hier setzt Suzuki auf einen großen, weit nach unten gezogenen Kühlergrill, der unmittelbar über dem optischen Unterfahrschutz endet. Auch die Form und Grafik der Scheinwerfer der beiden Zwillings-SUV unterscheidet sich leicht, zudem sind die seitlichen Kühllufteinlässe beim Suzuki dominanter.

Video: Der Toyota RAV4 Hybrid im Fahrbericht

Im Innenraum sind Suzuki Across und Toyota RAV4 hingegen absolut identisch, bis hin zu den Ziernähten der Lederausstattung. Lediglich das Markenlogo auf dem Lenkrad-Pralltopf stammt im Across von Suzuki, der Rest des Interieurs und des Cockpits ist 100 Prozent Toyota. Den Verkaufsstart des Suzuki Across in Deutschland hat die Marke für den Herbst 2020 angekündigt, als Grundpreis wurden 56.810 Euro genannt.

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Fazit

Dass Suzuki als ausgewiesene Budget-Marke ausgerechnet das teuerste RAV4-Modell übernimmt, hat auch politische Gründe: Suzuki braucht dringend Modelle zur Reduzierung des CO2-Flottenwertes. So erzählen Suzuki-Händler hinter vorgehaltener Hand, dass nicht etwa Lieferschwierigkeiten der Grund für den Bestellstopp des extrem beliebten neuen Suzuki Jimny sind, sondern dessen hohe CO2-Werte. Da kommt so ein Plugin-Hybrid als Ausgleich gerade recht. Für Toyota dürfte hingegen die "Kannibalisierung" des eigenen Angebots überschaubar sein. Die Marke setzt traditionell vor allem auf die konventionellen Hybrid-Modelle und betreibt das PHEV-Geschäft nur mit gebremstem Schaum.

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Erscheinungsdatum 11.04.2024

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