Dodge Challenger Drag Pak (2021)
50 Burnout-Monster für je 120.000 Euro

Mopar, der Werks-Tuner des FCA-Konzerns, bietet seinen Kunden ein auf 50 Exemplare limitiertes 7,5-Sekunden-Auto für 120.000 Euro an.

Dodge Challenger Mopar Drag Pak
Foto: FCA

Kunden-Motorsport funktioniert in den USA ein wenig anders als in unseren Gefilden. Europäische Hersteller optimieren ihre Kundensport-Rennwagen vor allem in Hinblick auf die Fahrdynamik, schließlich werden sie auf Rallyepisten und Rundstrecken eingesetzt. Bei den Amerikanern geht es dagegen ums schnelle Geradeausfahren. Hier ist am Wochenende der Dragstrip das Ziel der meisten Hobby-Rennfahrer, das eigene Auto soll möglichst flott die Viertelmeile absolvieren. Also bieten die US-Hersteller ab Werk "schlüsselfertige" Drag Racer an, die so, wie sie sind, bei den Events der National Hot Rod sowie Muscle Car Association (NHRA und NMCA) an den Start gebracht werden können.

Unsere Highlights

Challenger Drag Pak mit neuem Fahrwerk

General Motors bietet zum Beispiel den COPO Camaro an. Dessen großer Gegenspieler ist seit einigen Jahren der Dodge Challenger mit Drag Pak. Mopar, die Tuning-Abteilung des Fiat-Chrysler-Konzerns, rüstet eine Challenger-Rohkarosse in Standard-Spezifikation mit einem geschweißten Überrollkäfig aus, der den Belastungen eines 7,5 Sekunden schnellen Viertelmeilen-Laufs standhalten soll.

Neu ist auch das Fahrwerk. Die Hinterachse von Strange Engineering rüstet Mopar mit einem einstellbaren Gewindefahrwerk, Vierlenker-Radaufhängungen und Stabilisator aus. Die Wheelie-Bars, mit denen sich das aufbäumende Auto beim Losfahren auf dem Asphalt abstützt, und die Halterung für den Bremsfallschirm sind ins Chassis integriert und gehören zum Serienumfang. Vorne senkt ein spezieller Motorquerträger den Schwerpunkt und verbessert die Gewichtsverteilung. Die Fahrwerksexperten von Bilstein liefern weitere Komponenten, mit denen sich vorne die Spur einstellen lässt.

Hemi-Kompressor-V8 mit 5,8 Litern Hubraum

Wie bisher installiert Mopar den 354er Hemi-V8 mit Kompressoraufladung im Challenger-Bug. Der Motor hat also einen kleineren Hubraum als der straßentaugliche Hellcat-Motor (5,8 statt 6,2 Liter), bietet wohl aber deutlich mehr Leistung. Genaue Werte behält der Werkstuner, wie es in diesen Kreisen üblich ist, zwar für sich. Aber Insider sind sich sicher, dass das Triebwerk locker über 1.000 PS leistet. Zum Vergleich: Der 6,2-Liter-Serienmotor kommt in seiner kräftigsten Version (Dodge Challenger Demon) "nur" auf 852 PS.

11/2019, 2020 Dodge Challenger Drag Pak auf der SEMA 2019
FCA North America
Wenn er so in der Garage steht, sieht der 2021er Dodge Challenger Drag Pak eigentlich ganz brav aus.

Um die Kraftübertragung auf die Hinterräder kümmern sich ein automatisches T400-Dreigang-Getriebe, das mit einem Teil namens Kwik-Shift manuelle Eingriffe erlaubt, und eine Leichtbau-Kardanwelle. Mit der komplett einstellbaren Leistungselektronik des Typs Racepak Smartwire kann die Power ganz nach persönlichen Vorlieben auf die Räder verteilt werden. Leichtgewichtige Räder mit passenden Reifen sind ebenso im Race Pak enthalten wie Schalensitze von Racetech.

Neue Optik mit Hellcat-Anleihen

Optisch hat Mopar den neuen Drag Racer an das Design des Dodge Challenger SRT Hellcat angepasst. Die neue Motorhaube mit optimierten Luftein- und -auslässen ahmt das Design des Straßenautos ebenso nach wie die Stoßstangen an Front und Heck. Das rot-weiß-blaue Farbschema präsentiert selbstverständlich das Mopar-Logo und den Drag Pak-Schriftzug.

Mopar hat 50 komplett rennfertige Exemplare des natürlich nicht straßenzugelassenen 2021er Dodge Challenger Drag Pak gebaut und bietet sie nun für umgerechnet 120.000 Euro an. Der Werkstuner bietet aber auch Nachrüst-Kits an, mit denen Drag Racer daheim ihren eigenen Challenger mit den neuen Motorsport-Komponenten optimieren können.

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Fazit

Erst Chevrolet legte mit seinem neuen COPO Camaro vor, dann zog Mopar mit dem Dodge Challenger Drag Pak nach. Welcher der beiden Drag Racer auf der Viertelmeile besser funktioniert, können nur die beteiligten Rennfahrer beurteilen. Fest steht: Die Lizenz zum Reifenschreddern besitzen sie beide.

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